Nach über vier Monaten Galápagos wollen wir hier mal an alle Daheimgebliebenen, Mit-MoGs, Weltenbummler und alle, die es sonst interessiert, einen kleinen Lagebericht von unserer Arbeit mit Musiker ohne Grenzen und dem Casa de la Cultura auf Galápagos abgeben.
Unser Fazit: Hilfe, wir sind im Paradies, holt uns hier raus! Nein, natürlich nicht ? wobei man sich schon manchmal fragen kann, warum ausgerechnet wir es verdient haben, an einem so wunderschönen Ort leben zu dürfen und dann auch noch Musik zu machen und Spaß zu haben.
Wir, das sind Janic, Fritz, Flo und Theresa. Wir wohnen hier in unsere Künstler-WG mit Rodrigo, dem Zeichenlehrer und sehr talentiertem Wandmaler, und Natty, der Tanzlehrerin und Yogaqueen. Ich würde jetzt mal behaupten, dass wir wohl eine der entspanntesten Wohngruppen hier in Puerto Ayora sind. Jeder kommt und geht, wann er will, wir helfen uns beim Unterricht, unternehmen am Wochenende was oder treffen uns zum Jamen mit den Locals. Unter der ganzen Entspanntheit hat eventuell ab und an die Küche etwas zu leiden, aber wie heißt es so schön auf einer Postkarte: So riecht eben der Duft von Freiheit und Abenteuer.
Und so schaut unser Alltag im Paradies aus: Morgens fahren wir ins Hochland nach Bellavista bzw. Cascajo, um dort Schulunterricht zu geben. Vorgaben geschweige denn einen Lehrplan gibt es nicht, weshalb wir eigentlich unterrichten können, was wir wollen. Was jetzt natürlich nicht heißen soll, dass wir nichts machen und nur unsere Zeit absitzen. Aber uns ist eben freigestellt, was wir den Kids beibringen wollen; was ich eigentlich ganz gut so finde. Unser vorrangiges Ziel ist jetzt also, zunächst einmal die Basics von Musik zu vermitteln, angefangen mit einfachen Rhythmen über eine C-Dur Tonleiter bis hin zu verschiedenen Musikstilen. Nachmittags geht es dann in die Musikschule, in der wir von 15-19 Uhr Instrumentalstunden geben. Als wir gerade frisch angekommen waren, mussten wir uns unseren Schülerstamm erstmal erarbeiten. Was mit zwei Geigen-, einem Gesangs- und drei Klavierschülern begonnen hat, hat sich inzwischen zu einem stolzen, fast vollen Stundenplan bzw. sogar schon einer Warteliste für Klavier entwickelt. Man könnte also sagen, dass es ganz gut läuft und unser Angebot gut ankommt.