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Der erste Tag in der Musikschule

imageEscula de música! Wir unterrichten nun in einer Highschool auf der Insel. Dort wurden uns drei Räume zur Verfügung gestellt. So zu sagen für jeden ein Raum! Fünf Minuten mit dem Fahrrad von zu Hause entfernt. Wenn überhaupt! Auf dem Weg dorthin begegnet man einem großen Hügel, an dem ich mein Fahrrad immer schiebe, denn kurz bevor ich oben angekommen bin, macht mein Fahrrad, samt mir,  immer fast Plumps . Da dachte ich mir ich beuge die kleinen Zwischenunfälle lieber schonmal mit Schutzmaßnahmen vor, um meine Verletzungsrate geringer zu halten, als in Deutschland. Ein ziemlich kluger Zug von mir finde ich. Für die, die mich nicht so gut kennen, man kennt mich auch als eine Art großen Tollpatsch. Naja, zurück zum Thema, welches euch wirklich interessiert. Zwinker Zwinker. Heute hat der Unterricht begonnen. Naja, er hätte begonnen, wären denn auch die Schüler gekommen. Die Musikschule hatte jetzt zwei Wochen Pause, wegen des Umzuges und nun liegt die Motivation und Pünktlichkeit wohl etwas auf der Strecke. Verloren in den zwei Wochen. Stück für Stück. Naja Pünktlichkeit und Terminabsprachen sind hier sowieso immer kritisch zu sehen. Hier ist die Mentalität anders, als im immer pünktlichen Deutschland! Man weiß auch nicht genau, ob alle Schüler, oder die Eltern der Schüler, überhaupt schon so richtig mitbekommen haben, dass es wirklich losgeht. Ob das an der Sprache liegt, oder doch eher an der lockeren Art mit Informationen umzugehen!? Von meinen regulären 6 Stunden habe ich nur zwei unterrichten müssen. Für die restlichen vier kam kein Schüler. Ich war aber da und habe immer die abgemachten 20 Minuten gewartet und konnte dann 40 Minuten etwas anderes machen, wie essen gehen oder selbst musizieren. Und dann ging das Spiel von vorne los. Ich kenne lustigere Spiele. Es war schade, dass so wenige Schüler zum Unterricht erschienen sind, da ich ja auch eigentlich voller Vorfreude war, als die Nachricht kam, dass es nun losgehen kann. VAMOS! In manchen Stunden habe ich eigentlich auch Gruppen, von 3-4 Personen gleichzeitig. Zwei Einzelschüler waren heute dort. Meine erste Schülerin, der einzige morgendliche Unterricht, und mein letzter Schüler am Abend. Von den Gruppen keiner. Somit gibt es über das Unterrichten an sich leider noch nicht so viel zu berichten. Mein Haupt-Unterrichtsfach ist hier das Schlagzeug. Dann habe ich noch 2 Gruppen von Gitarrenschülern und eine Gruppe Gesangsschülerinnen! Mein jüngster Schüler ist fünf und spielt Schlagzeug. Der älteste, ebenfalls Schlagzeugschüler, ist 24. Alle anderen liegen dazwischen. Ein bunter Mix! Also eine große Bandbreite an Schülern und verschiedenen Unterrichtsstoffen! Heute morgen, nach meiner ersten Schülerin, hatte mich etwas die Panik gepackt. Ich fragte mich, ob ich gut genug sei, um so viele Leute und verschiedene Instrumente zu unterrichten und das auf einer noch fast fremden Sprache! Und genau das ist das Problem und der Grund für meine Angst gewesen. Die Sprache! Wenige Schüler können Englisch. Somit gestaltet sich der Unterricht eher mit Hand und Fuß. Vormachen und Nachmachen ist die Dewise! Und es klappt! Gut sogar. Etwas frustriert ist man trotzdem, weil man so gerne mehr erklären würde, dazu aber noch die Worte fehlen. Das macht ein bisschen Gehirnschwubbel, aber irgendwie findet man immer einen Weg, auszudrücken, was man im Kopf hat, trotz des Chaoses dort im Oberstübchen! Die Panik war also auch einfach bedingt durch Lampenfieber und zu hohen Erwartungen an mich selbst. Die Schüler der Highschool haben Morgens und Abends Schule, somit trifft man auch auf diese. Es wirkt auf mich so, als wäre es für die Schüler dort sehr interessant, dass dort jetzt Musik unterrichtet wird. Das merkt man dann an dem Spiel: es wird wild an die Tür geklopft und dann rennt man weg. Leider klemmt die Türe in meinem Raum etwas, sodass ich sie nie schnell genug öffnen konnte, um die Übeltäter zu erwischen. Neben meinem Raum ist auch sofort eine relativ große Aula, in welcher wir in ein paar Wochen eine Präsentation der Schüler organisieren werden! In meinem Raum werde ich auch Gitarre unterrichten. Gesang dann aber in dem Raum von Peter. Dort unterrichtet er auch Gesang und Gitarre. Meine Arbeitswoche gestaltet sich nur von Dienstag bis Freitag, also habe ich ein langes Wochenende! Dafür sind die vier Tage dann sehr voll gepackt. Eine Stunde geht der Unterricht für jede Gruppe und ich arbeite ohne Pausen. Da aber jeder Schüler denkt mit zehn Minuten Verspätung ist er pünktlich, gestalten sich meine Pausen somit von selbst! Jede Gruppe kommt zweimal die Woche, sodass sich meine Arbeitstage Doppeln. Dienstag und Donnerstag ist identisch, sowie Mittwoch und Freitag! Die Räume stehen uns eigentlich nur für zwei Monate zur Verfügung, weil dann in der ecuadorianische Partnerirganisation, in dem Casa de la Cultura, Räume für uns eingerichtet werden sollen. Naja, ob es bei den zwei Monaten bleibt werden wir dann sehen. Stichwort: Pünktlchkeit. Mehr muss dazu glaube ich nicht mehr gesagt werden! Haha. Gestern haben wir den Tag damit verbracht die Räume vorzubereiten und einzurichten. Zuerst mussten wir putzen! Und noch mehr putzen! Und sauber ist es immer noch nicht. Aber daran muss man sich hier überall gewöhnen! Sauberkeit wird hier anders definiert. Nun noch zu meinen musikalischen Erfahrungen bis jetzt. Ich habe mir in den ersten Tagen schon einige Auftritte erspielt! Am Abend zuvor haben wir in der WG etwas zusammen musiziert und eine Künstlerin war sehr begeistert. Am nächsten Morgen hat sie mich an einen Café Besitzer empfohlen und angepriesen, bei dem sie eine Mauer bemalt hat! Das war so süß. Schwups schrieb sie mir, ob ich mit einer Gitarre vorbei kommen könnte und ich spielte einen Song. Danach waren meine Auftritte gesichert! Der erste soll am 1. Oktober sein! Da bin ich jetzt schon aufgeregt! Ihr werdet davon hören!

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